13 Bremen-Nord
eben Stadtteile in Bremen - Nord
Bekanntlich ist Bremen recht langgestreckt: die nördlichen Stadtteile von Burg, Grambke, Lesum, Sankt Magnus, Schönebeck, Grohn, Vegesack, Blumenthal, Farge, Rekum bilden ein eigenständiges Gemeinwesen, genannt Bremen-Nord. Sie bezeichnen sich natürlich auch als Bremer, aber ihr Zentrum liegt in Vegesack. Wenn die Anwohner etwas in der Stadtmitte (Bremens) zu erledigen haben, dann fahren sie nach Bremen, mit der BVG (Bremer Vorortbahnen Gesellschaft) und nicht mit der Bremer Straßenbahn AG - um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen.
Während Vegesack sehr stark durch den (künstlich angelegten) Hafen und durch Schiffahrt geprägt ist, war Lesum und St. Magnus durch die herrschaftlichen Landhäuser und Villen reich gewordener Bremer gekennzeichnet. Der Blick geht dort über Weser bzw. Lesum hinweg weit ins beschauliche Land (in die Marschen) hinein. Rekum ist dagegen ein richtiges Dorf "geblieben". Das nennt mann Gegensätze - aber dennoch fühlen sich die Einwohner Bremen - Nords als Einheit und haben eben mal gelegentlich was in der Stadt, sprich Bremens, zu tun.
Vegesack hat eine maritime Geschichte: zu sehen am Utkiek (kleiner Platz nahe am Hafen) stehen zwei Stoßzähne eines Wals. Dort findet sich auch das ältestes Haus am Platze, das Havenhaus, errichtet 1645 bis 1648 als Sitz des Hafenmeisters. Inzwischen ist es zu einem vielbesuchten Restaurant geworden.
Neben Walfang spielte in dem1619 geschaffenen Hafen der Heringsfang und -verarbeitung, die Ausrüstung der Handelschiffe und Werften eine große Rolle. Die Umbrüche in der Seeschiffahrt forderten jedoch erhebliche Opfer: zunächst ging es mit der Heringsfängerei ab 1970 rapide abwärts und dann kam das Aus für den Werftenverbund Vulkans. (Das gerichtliche Aufarbeiten dauert noch immer an).