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Spatzen und ähnliche oder verwandte Tiere
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16 Geschichten, Geschichten ...

Zunächst einige Geschichten zu Bremen.........

Auf keinen Fall darf das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten fehlen:
Dieses Tierquartett hat eine halbe Weltreise hinter sich. Varianten des Märchen finden sich in Ostasien, Rußland, in Portugal, England, Balkan. Und es ist in Zeiten weltweiter Flucht, Vertreibung, Migranten einfach modern ---

1. Variante:

Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen, dort, meinte er, könnte er Stadtmusikant werden. Als er ein Weilchen fortgegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wegeg liegen, der jappte wie einer, der sich müde gelaufen hat. "Nun, was jappst du so, Packan?" fragte der Esel. "Ach", sagte der Hund, "weil ich alt bin und jeden Tag schwächer werde, auch auf der Jagd nicht mehr fort kann, hat mich mein Herr wollen totschlagen, da hab ich Reißaus genommen, aber womit soll ich nur mein Brot verdienen?" -- "Weißt du was?" sprach der Esel, "ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant, geh mit und laß dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute und du schlägst die Pauken." Der Hund war`s zufrieden, und sie gingen weiter. Es dauerte nicht lange, so saß da eine Katze an dem Weg und macht ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.
"Nun, was ist dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?" sprach der Esel. "wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht", antwortete die Katze, "weil ich nun zu Jahren komme, meine Zähne stumpf werden, und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach Mäusen herumjagen, hat mich meine Frau ersäufen wollen; ich habe mich zwar fortgemacht, aber nun ist guter Rat teuer, wo soll ich hin?" - "Geh mit uns nach Bremen, du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du ein Stadtmusikant werden." Die Katze hielt das für gut und ging mit. Darauf kamen die drei Landesflüchtigen an einem Hof vorbei, da saß auf dem Tor der Haushahn und schrie aus Leibeskräften. "Du schreist einem durch Mark und Bein", sprach der Esel, "was hast du vor?" - "Da hab' ich gut Wetter prophezeit", sprach der Hahn, "weil unserer lieben Frauen Tag ist, wo sie dem Christkindlein die Hemdchen gewaschen hat und sie trocknen will; aber weil morgen zum Sonntag Gäste kommen, so hat die Hausfrau dock kein Erbarmen und hat der Köchin gesagt, sie wollte mich morgen in der Suppe essen, und da soll ich mtr heut abend den Kopf abschneiden lassen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solang ich kann." - "Ei was, du Rotkopf", sagte der Esel, "zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Bessere als den Tod findest du überall; du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen musizieren, so muß es eine Art haben." Der Hahn ließ sich den Vorschlag gefallen, und sie gingen alle vier zusammen fort. Sie konnten die Stadt Bremen in einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze und der Hahn machten sich in die Äste, der Hahn aber folg bis in die Spitze, wo es am sichersten für ihn war. Ehe er einschlief, sah er sich noch einmal nach allen vier Winden um, da deuchte ihm, er sähe in der Ferne ein Fünkchen brennen, und reif seinen Gesellen zu, es müßte nicht gar weit ein Haus sein, denn es scheine ein Licht. Sprach der Esel: So müssen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht." Der Hund meinte, ein paar Knochen und etwas Fleisch dran täten ihm auch gut.
Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war, und sahen es bald heller schimmern, und es ward immer größer, bis sie vor ein helles, erleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein. "Was siehst du, Grauschimmel?" fragte der Hahn. "Was ich sehe? antwortete der Esel, "einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen daran und lassen's sich wohl sein." - "Das wäre was für uns", sprach der Hahn. "Ja,ja, ach wären wir da!" sagte der Esel. Da ratschlagten die Tiere, wie sie es anfangen müßten, um die Räuber hinauszujagen und fanden endlich ein Mittel.
Der Esel mußte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster stellen, der Hund auf des Esels Rücken springen, die Katze auf den Hund klettern, und endlich flog der Hahn hinauf, und setzte sich der Katze auf den Kopf. Wie das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen insgesamt an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte. Dann stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, daß die Scheiben klierrten.
Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was übriggeblieben war, und aßen, als wenn sie vier Wochen hungern sollten.
Wie die vier Spielleute fertig waren, löschten sie das Licht aus und suchten sich eine Schlafstätte, jeder nach seiner Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Türe, die Katze auf den Herd bei die warme Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken; und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von weitem sahen, daß kein Licht mehr im Haus brannte, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: »Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen«, und hieß einen hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles still, ging in die Küche, ein Licht anzuzünden, und weil er die glühenden, feurigen Augen der Katze für lebendige Kohlen ansah, hielt er ein Schwefelhölzchen daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber die Katze ver stand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht, spie und kratzte. Da erschrak er gewaltig, lief und wollte zur Hintertüre hinaus, aber der Hund, der da lag, sprang auf und biß ihn ins Bein; und als er über den Hof an dem Miste vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß; der Hahn aber, der vom Lärmen aus dem Schlaf geweckt und munter geworden war, rief vom Balken herab: »Kikeriki!« Da lief der Räuber, was er konnte, zu seinem Hauptmann zurück und sprach: »Ach, in dem Haus sitzt eine greuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mit ihren langen Fingern mir das Gesicht zerkratzt; und vor der Türe steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen; und auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungeheuer, das hat mit einer Holzkeule auf mich losgeschlagen; und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter, der rief: 'Bringt mir den Schelm her.' Da machte ich, daß ich fortkam.« Von nun an getrauten sich die Räuber nicht weiter in das Haus, den vier Bremer Musikanten gefiel's aber so wohl darin, daß sie nicht wieder heraus wollten. Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm.


2. Variante:


3. Variante:

Zugezogene und Auswanderer
"Migration gehört seit eh und je zur Existenz der Menschen. Seßhaftigkeit ist ein Privileg der Reichen und Alten."... "Die vier Tiere, der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn, sind sozial am Ende. Aus Altersgründen werden sie aus dem Arbeitsprozeß gedrängt, sie sind ausgestoßen, verachtet, rechtlos: auf der Flucht. Entsprechend werden  sie von den Gebrüdern Grimm als &gtLandesflüchtige< bezeichnet. Am Ende ihrer aktiven Zeit im Erwerbsleben wird die Aussicht auf eine permanente Stelle als Stadtmusikant in Bremen zur Lebensperspektive." Zunächst war das Ganze ziemlich ungenau, dann bei der Katze war der Esel schon fest von der Stelle als Musikant überzeugt. "Hoffnung auf ein ruhiges Leben ohne existenzielle Unsicherheit, ohne den Zwang, sich auf Wanderschaft begeben zu müssen, um sein Leben zu fristen, das symbolisiert Bremen in diesem Märchen. Nur ein Märchen?" (aus Gorsemann (hrsg.),  Entdeckerhandbuch für Stadt und Umland, Meyer, Frankfurt/M., 1995, S. 60)

4. Variante:

"Es war Nacht in Bremen, und tiefes Schweigen lag über der Stadt. Nur hinter dem Rathaus war aufgeregtes Flüstern und Murmeln zu hören. "Ich muß mich mal wieder bewegen", sagte der Esel, und der Hund stimmte begeistert, denn für ein gemeinsames Abenteuer war er immer zu haben. Auch die Katze schnurrte ihre Zustimmung, obwohl sie insgeheim an einen Alleingang dachte: endlich Schluß mit dem unwürdigen dritten Platz
auf dem Sockel des Denkmals. Am lautesten krähte der Hahn, obwohl ihm nur wieder einmal einfiel: "Was Besseres als hier finden wir allemal."
Schon wollten sie voller Tatendrang losziehen, doch da meldete sich der Esel noch einmal zu Wort: "Hört zu, ihr drei, es ist wegen der Tarnung: ein Hahn, eine Katze, ein Hund und - oh weia, ia - dazu auch noch ein Esel zusammen unterwegs! Das ist zu auffällig. Wir müssen uns trennen und jeder muß seinen eigenen Weg gehen."
Nach kurzem Hin und Her waren alle einverstanden, sie freuten sich diebisch über ihr Vorhaben. Als der Tag begann, da geschah es dann, als erstes verschwand der Hahn vom Rücken der Katze. Dann kam die Katze dran, die vom Hund herunter sprang, etwas später verließ der Hund den Esel, so daß sich nun auch der Esel erleichtert fortbewegen konnte. und - denkt mal - ein Denkmal verschwand.
Was der Hahn berichtet:

Verwiesen sei auf die nette CD mit dem Senatspräsidenten und Bürgermeister der Stadt Bremen, Henning Scherf, der das Märchen gekonnt vorträgt, das ganze umrahmt mit Musik von ....., eine Produktion von Radio Bremen.
Henning Scherf ist wegen seiner Größe nicht zu übersehen, und man trifft ihn direkt in der Stadt, sei es beim Einkaufen (mit Plastiktüten in der Hand), am Stand mit Losen für die Bürgerpark-Tombola, bei verschiedenen Festen

Daß es soviele Varianten dieses Märchen gibt,  ist nicht nur auf rührige Werbe-Fachleute zurückzuführen. In der Tat hat Bremen eine beachtliche Musikszene, die von der Klassik, Romantik über Beat-Club, MrDJ (Radio Bremen)  bis zum Rap und Musical (Jekyll und Hyde oder jetzt Hair) reicht.
Beonders stilecht sind die Konzerte im Bremer Dom und in der Liebfrauenkirche (gute Akustik, recht preiswert) oder die Konzerte am Hollersee im Bürgersee (romantisch und kostenlos)

---- Hier wird immer noch weiter gebaut (also wie in der Bremer Innenstadt), das soll ein wenig mehr werden ....   Bremer Stadtmusikantenildname      
Nur noch der Esel der Stadtmusikanten...Standort: Bremen-Vegesack      
                       

Radio Bremen:

Einer der Moderatoren von Radio Bremen, nämlich der unvergessene Christian Günther, sagte einmal von diesem Sender, "es ist der kleinste, feinste und gemeinste Sender" Deutschlands.
Bis Ende April 2001 schaffte es dieser Sender, vier Programme durchzuhalten... und jetzt wurde die traditionsreiche Hansawelle und Radio Bremen Melodie zum (neuen) Sender Bremen 1 verschmolzen. Etwas ältere Hörer kennen das noch aus den fünfziger Jahren des "vorigen Jahrhunderts". Radio Bremen 2 ist ein ambitioniertes Kulturprogramm, das natürlich das meiste Geld der Gebühren und des Finanzausgleichs schluckt und dem andere Sender nacheifern. Aber daran muß auch schon wieder gespart werden, d.h. der NDR schluckt die Konkurrenz, diplomatisch ausgedrückt, es wird ein gemeinsames Kulturprogramm gemacht (wahrscheinlich auf abgesenktem Niveau).
Im gemeinsamen Fernsehen der ARD kommen Produktionen von RB (sprich Radio Bremen) nur recht gelegentlich vor, also ein paar Krimis oder die bekannte Vorabend-Serie "Nicht von schlechten Eltern". Konkurrenzlos ist jedoch ein Regionalprogramm mit dem Wahlspruch bremischer Kaufleute "buten und binnen", kurz b&b, einige der aufgespießten Politiker reden manchmal von bösartig und bissig. Das mußte der frühere, sonst wohlgelittene Bürgermeister Koschnick oder "Institutionen" wie Werder Bremen erfahren Der Erfolg dieser Sendung liegt in seiner Unbequemlichkeit und Glaubwürdigkeit; in der Zeit von 19.20 Uhr bis 19.45 wird es im ersten Programm der ARD (als einziges Regionalprogramm in Deutschland)  gesendet - wehe wenn man zu dieser Zeit Telefon-Anrufe macht.
Es werden bewußt lokale Nachrichten gebracht,  - "das Fernsehen ist das tröstende und wärmende Lagerfeuer abends, wenn Geschichten von der bösen Welt da draußen erzählt werden" (dieser schöne Vergleich stammt leider nicht von mir).
Vor kurzem feierte diese Sendung das 20 jährige Bestehen - and alles was Rang und Namen hatte, kam vorbei (Ulrich Kienzle, Jörg Wontorra,   und...und) - kein Wunder, sie haben ihr Handwerk bei RB gelernt.

Der Bremer Bürgerpark:
Der Bürgerpark ist in der Tat ein Park der Bremer Bürger; er wird nur von ihnen erhalten und über Spenden, Lotterien finanziert Getragen wird dieser Park von einem privaten Verein, und zwar erfolgreich - wiederum einzigartig in Deutschland. Dabei ist dieser Park nicht der einzige - da wären noch ein paar zu erwähnen wie die Wallanlagen, der Rhododendronpark (gewidmet der Zucht immergüner Gewächse wie Rhodendron und Azaleen, mit Käutergarten) oder der Knoops Park im Bremer Norden
Dieser Bürgerpark entstand vor etwa 130 Jahren, genauer ab 1866. Mit dem Stadtwald umfaßt er 202 ha und beruhte auf Ideen des Gartenarchitekten Wilhelm Benque. Seit 1984 steht dieser Park unter Denkmalschutz; er ist wirklich einzartig. Dieser Park ist ein Landschaftsgarten im englischen Stil, weiträunige Wiesen und riesige Bäume, Bachläufe, Brücken im Jugendstil, ein paar Bauten (wie Kaffeehaus am Emmasee, Meierei, Waldbühne, Marcusbrunnen) und Seen wie Hollersee oder Emmasee. Dort findet sich auch ein 5-Sterne-Hotel, das Parkhotel. An dieser Steller fand auch 1899 die internationale Gewerbeschau (eine Art von Weltausstellung) statt, jetzt genau beschrieben im Überseemuseum, 2. Stock.
Die meisten Touristen kommen nur per Zufall zum Bürgerpark  - es sei denn, sie logieren im Parkhotel oder im Maritim-Hotel schräg gegenüber - , obwohl er ganze 5 Minuten Fußweg vom Nordausgang des Bahnhofs entfernt ist.
Für die Bremer ist es der Park der Bürger, mit vielen Erinnerungen an ihre Kindheit, Streichen  oder Jugendromanzen. Wer Fotomotive sucht, ist dort bestens bedient - es lohnt sich für viele, viele Filme.

Die Kirche Unser Lieben Frau (U.L.Frau):

Im Abschnitt "Bremen..." habe ich diese Kirche schon ein wenig beschrieben.
Diese Kirche, ca. 800 Jahre alt, war im Mittelalter Treffpunkt und Versammlungsort für alle Bürger und eng verbunden mit der städtischen "Regierung", dem Senat. Der jetzige Haupteingang erfolgt von der Westseite, also zwischen den beiden Türmen. Gelegentlich (jedenfalls erinnere ich mich lebhaft daran), konnte man die Kirche über das Südschiff, also vom Liebfrauen-Kirchhof (= Rathaus-Seite) betreten. Die Kirche ist eine Hallenkirche, im Übergangsstil zischen Romanik und Gotik. Früher gab es Rundbogenfenster, sie wurden erst später von Spitzbogenfenster ersetzt. Der schon vorhandene Südturm wurde in den "Neubau" einbezogen: die Asymetrie zwischen den Bauteilen ist richtig zu spüren. Das 2. Südschiff wurde im 14./15. Jahrhundert angebaut. Als Unterrichtsraum wurde es benutzt; jetzt findet man dort gelegentlich Ausstellungen, Sammelaktionen...
Der Eingangsbereich zeigt alte, kaum noch zu entziffernde Grabplatten. "Der gesamte Kirchenraum war auch Begräbnisstätte - der Tod war immer gegenwärtig."
Beim Nordturm führt eine Treppe nach unten, zur St. Veit Krypta. 1020 ließ der Erzbischof Unwan als erste Pfarrkirche Bremens bauen und jetzt (ab 1993) ist sie für Besucher wieder zugänglich. Nacheinander war - ich darf zitieren - Krypta, Beinkeller, Brüderschaftskapelle mit Altar, Raum für Aufbahrungen, Grablege und Erbbegräbnisse, Abstellraum, Heizungs- und Kohlenkeller, Schutzraum für die Brandwache und schließlich Lager für die Bürgerpark-Tombola.
Die vier romanischen Gewölbe wurden aus Bruch- und Feldsteinen gebaut. An den Wänden finden sich Reste von Malereien: Ein Bild scheint das Verhör Jesus durch Pilatus darzustellen, bei einem anderen gibt es verschiedene Deutungen. Um 1765 gab es in der Krypta elf Grabkammern, sie füllten praktisch den gesamten Raum aus.
Die von mir gemachten Bilder von der Krypta  sind leider etwas dunkel geraten (trotz Nachbearbeitung); ich hoffe sie bald durch bessere zu ersetzen. Übrigens für eine geringe Gebühr läßt sich ein Faltblatt bzw. ein schmales Bänchen erwerben. Und eine Bitte (was ich sonst nicht mache), eine Spende für die Kirche sollte schon "drin sein".

Anmerkungen zum Bremer Überseemuseum:

Das Überseemuseum ist aus den Sammlungen und Geschenken bremischer Kaufleute entstanden, eine Art von Raritätenkabinett. Die kolonialen Beiträge werden ganz bewußt nicht geleugnet; auch gerade die negativen Aspekte werden bei den Schausammlungen einzelner Länder deutlich dargestellt.
Warum mache ich dennoch Werbung für diese Museum, obwohl wir als Schüler in den fünfziger Jahren von der (damaligen) Vielzahl der ausgestellten Objekte "fast erschlagen" wurden und wir dann noch einen Aufsatz darüber verfassen mußten?
Dennoch finde ich jetzt gerade diese Museum besonders schön...
Auf die japanische Schausammlung unten im 2. Lichthof, die Südseeabteilung wurde bereits hingewiesen. Im ersten Stock ist die Ausstellung zur Evolution gut gelungen. Gehen wir noch ein Stockwerk höher, zur Bremen-Abteilung. Vor etwa fünf Jahren wurde die Abteilung "Bremen - Handelsstadt am Fluß" eröffnet, auch als Erinnerung an die Quasi-Weltausstellung "Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrieausstellung 1890" (auf dem Gelände des jetzigen Parkhotels). Dem Besucher wird manches vom harten Leben der Hafen-, Werftarbeiter, Seeleute, Zigarren-Heimarbeiter und Auswanderer deutlich, aber auch große Kaufleute, Reeder und Handelshäuser, Baumwoll-, Tabak-, Wertpapierbörse.  Eingesessenen kommen eigene Erinnerungen hoch: die Knochenarbeit in den Häfen, bei den Werften (AG Weser, Vulkan), beim Verladen, bei Brauereien und Kaffeeröstereien, der Bremer Wollkämmerei. Die Kleinsiedler in Blumenthal, die Entwicklung der Flußlandschaft .... und dann liest man sich in alten Beschreibungen fest.
Und es wird deutlich, daß Bremen nicht nur Umschlagsplatz von Gütern war, sondern auch Produzent von Bier, Tabakwaren, Kaffee, Schokolade, Gewürze, Tierfutter und andere Futtermittel.
Zu empfehlen ist der damals herausgegebene Katalog " Bremen - Handelstadt am Fluß", hrsg. von Hartmut Roder, Verlag Hauschild, Bremen, 1995.
Wie es sich gehört bin ich Mitglied im Freundeskreis des Überseemuseums.




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