14 Bremen-Umgebung
... wo ich tatsächlich wohne
Hier sollen folgende Gebiete etwas näher behandelt werden:
--- Ritterhude, Osterholz-Scharmbeck, Schwanewede,
--- Orte auf der "anderen" Weserseite : Lemwerder, Berne, Elsfleth
Ritterhude
Allgemeines ---
Ortsteile: Ihlpohl, Lesumstotel, Platjenwerbe, Stendorf, Ritterhude, Werschenrege
Gemeindegebiet: 3.282 ha, dabei 535 ha bebaute Fläche, 30% Naturschutzgebiet
Einwohner: 13.769 (Stand: 02/2002)
Rathaus: Riesstraße 40, 27721 Ritterhude Tel.: 04292/889-0;
E-Mail: gemeinde@ritterhude.de
Ritterhude liegt im Landkreis Osterholz, nördlicher Nachbarkreis der Freien Hansestadt Bremen. Überregional ist Ritterhude mit der Bahn (Strecke Bremen / Bremerhaven-Lehe), und mit dem Auto (A27, B74) gut zu erreichen.
Geschichtliches --
1181 Erste Erwähnung des Ortes in einer Urkunde des Klosters Osterholz: Elerus erhält von Propst Eilard zwei Besitzungen in Westerbeck für sein bish. Eigentum in Huda.
1185 Erste Erwähnung des Geschlechts von der Hude: Luderus de Huthe = Zeuge in einer Urkunde des bremischen Erzbischofs Hartwig.
1305 Fehde der Stadt Bremen gegen die Ritterschaft des Erzstiftes, wobei die alte Hude-Burg an der Hamme wahrscheinlich - d.h. mit 13 anderen Burgen - von den Bremern eingenommen und zerstört wurde.
1309 Die Burg Huda an der Hammefurt dient zur Bewachung des Heerweges von Bremen nach Stade und Hamburg, der bis zum 14. Jahrhundert die einzige Verbindung von Bremen zum Erzbistum ist. Diese Burg muss u.a. wegen der höher auflaufenden Fluten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh. aufgegeben werden. Martin von der Hude hat 1309 eine neue Burg erbaut - laut dem Bremer Urkundenbuch.
Die Burg, der heutige Mittelbau des Herrenhauses, wird als Pfahlbau in einer Graft mit Zugbrücke erbaut, sie hatte weiterhin eine Schiffsverbindung zur Hamme. Daneben liegen die Höfe am "Freien Damm", der heutigen Dammstraße bis zur Hammebrücke.
1380 Am 04.10.1380 geloben die Ritter und Knappen von der Hude, dass ihr Schloß ("unze Slot") ein offenes Schloß sein soll. Es entgeht dadurch der Zerstörung.
1712 Eine Feuersbrunst vernichtete 56 Gebäude, darunter eine (Wasser-)Mühle.
1757 Im siebenjährigen Krieg werden die Schloß- und die Dammbrücke bei Kämpfen mit französischen Truppen zweimal von Hannover-Kämpfern zerstört.
1774 Nach dem Tode von Friedrich August v. d. Hude, dem letzten seines Stammes in Ritterhude, erwarb Georg v. Gröning, späterer Bürgermeister von Bremen, das Dammgut.
1850 Das Gericht Ritterhude wird mit dem Amt Osterholz vereint. Zum ehemaligen Patrimonial-Gericht Ritterhude gehören die Orte Ritterhude, Osterhagen-Ihlpohl, Werschenrege (mit Erve, Loge, Ovelgönne) und 5 Häuser von Lesumstotel, außerdem Heilshorn, Hülseberg/Isehorn, Buschhausen und Vor-Scharmbeckstotel.
1874 Beim Bau der Hammeschleuse werden Reste der alten Burg "Hude" gefunden.
1912 Die Gebrüder Ries stifteten der Gemeinde eine Turnhalle. Zwischen 1926 und 1930 folgten die Linden-Apotheke, das Pfarrhaus, das Rathaus, die Riesschule und das Postamt.
1926 Die Landstraße zwischen Schloßbrücke und Nordseite wurde ausgebaut, auf Bremer Seite bis Oslebshausen schon 1974.
1949 Ritterhude zählte 5.711 Einwohner, davon waren 3.317 Einheimische, 2.039 Flüchtlinge und 355 Evakuierte.
1974 Bei der Verwaltungs-, Gebietereform entstand die heutige Gemeinde Ritterhude aus den ehemals selbständigen Gemeinden Ritterhude (mit 7.700 Einw.), Platjenwerbe (2.300), Ihlpohl (2.000), Lesumstotel (800), Stendorf (600) und Werschenrege (400).
1996 Es erscheint eine Ritterhuder Chronik "Vom Adligen Gericht zur Gemeinde Ritterhude", zu erwerben im Rathaus für 21,50 EUR .
1997 Am 1. Mai geht die Gemeinde unter www.ritterhude.de mit einer eigenen Homepage ins Internet.
2000 Das 1926/1927 erbaute historische Rathaus an der Riesstraße wird umgebaut, saniert und an die heutigen Anforderungen angepasst: moderne und wirtschaftliche Gebäudebewirtschaftung.
(z.T. entnommen aus den Seiten der Stadt Ritterhude; gekürzt, jedoch ggf. ergänzt)
Eigene Beobachtungen / Anmerkungen --
Platjenwerbe (wo ich wohne) und Ihlpohl liegen so nahe an Bremen, daß sich die Bewohner mehr als Bremer, vielleicht gelegentlich als Mitglieder selbständiger Gemeinden fühlen. Und wenn tatsächlich etwas in Ritterhude selbst (zB im Rathaus) zu erledigen ist, dann betrachtet man das als zeitraubende Veranstaltung, gleichsam als einen Tagesausflug.
Dabei ist das Rathaus in Ritterhude wirklich ganz schön anzuschauen. Wie die Schule, Apotheke, Pfarrhaus und Apotheke von den Ries-Brüdern gestiftet, die ihr in New York gemachtes Vermögen sinnvoll anlegen wollten. Zum Dank ist auch die wichtigste Straße in Ritterhude nach ihnen benannt worden: die Riesstr.
Landschaftlich wird Ritterhude durch Moore, Geestrücken, Schwemmland in der Hamme- und Wümmeniederung geprägt. Anzumerken - Hamme und Wümme fließen in die Weser. Also noch ein Punkt, warum Ritterhude und Bremen so eng miteienander verbandelt sind. Nichtdestotrotz geben sie von ihren reichlcihen Steuereinnahmen nichts an ihren "kränklichen" Nachbarn Bremen ab. (nach der Devise... das wäre ja noch schöner: Man verdient sein Geld in Bremen, gibt dort den größten Teil auch aus - "ich fahre mal eben nach Karstadt"... ; aber dann ist auch Schluß mit der Nächstenliebe). Selbstredend und ganz selbstverständlich nutze ich auch die Infrastruktur Bremens, etwa die Universität und die Festlichkeiten Bremens.